Frauen im Comic
Dieser Artikel soll in keinem Fall die Freude am Comic vermiesen. Im Gegenteil, alle Bildergeschichten werden noch mehr Spaß machen, weil die Tiefe der Geschichten – wie im Strudel – den Leser noch mehr hineinziehen kann. Deswegen heute mal das Thema, das Sie in allen Comics der Welt finden. Egal ob Busch oder Superman oder Disney oder Loriot, es geht wie es auch die Literaturforscher in Bezug auf die ernste Literatur feststellen. Der Mann hat Stress mit seiner Frau.
So ist seit Helena und Odysseus das Thema in jeder Bildergeschichte und auch in jedem Roman: Meine Frau geht mir auf den Geist. Und so gibt es eine Superman – Lex Luthor Geschichte, wo die beiden Männer sich auf die Schulter klopfen und beide sich sagen: Frauen sind ein ewiges Mysterium. Und so sagt das Lex und haut Clark auf die Schulter und der nickt nur. Denn die beiden Männer hatten wieder mal ein Date und zwar ein Doppeldate. Und beide Frauen waren geflohen. Die eine Frau, also das Date von Lex, verdrückte sich, weil sie seine illegalen Genexperimente entdeckte. Clarks Date floh, weil er wieder mal zu spät kam zum Date.
Frauen
Und so wollen wir mal zu den Frauen wechseln in den Comics. Minnie und Daisy. Lucy und Supergirl. Batgirl und … Es gibt keine Batwoman nur eine Wonderwoman. Dann haben wir auch Witwe Bolte oder Martha Kent. Und diese Frauen kommen alle nicht gut weg. Und wie ist es mit den Frauen, die normal sind und den anderen Frauen mit Superkraft? Supergirl und Lois Lane. Lois hat immer Stress in der Beziehung und Supergirl hat gar keine Ehe. Lucy hat es ganz schön schwer mit den Peanuts. Daisy wird von Donald immer nur vor den Kopf gestoßen. Und was ist mit Peter Parker? Sein Liebesleben lässt jede Achterbahn vor Langeweile einschlafen.
Und dann wird es oft nicht mal so familiär wie es im Leben ist und die Kinder haben nur einen Onkel und nicht mal eine Mutter. Superman ist allein bei Adoptiveltern. Und warum haben auch die Fantastischen 4 nur Stressbeziehungen? Das Ding hat eine blinde Freundin und hat Komplexe. Schon sind wir bei der Lösung. So geht das Ding durch die Straßen und weint und ist einsam. Schon wird er erlöst. Supie hat mal wieder den Mars vor Uberganern gerettet, die werden erst 2015 erfunden also keine Sorge, und Lois tröstet ihn, die Welt ist so kalt.
Und schon sehen wir, welches Beziehungsleben die Autoren von Comics seit Tausenden von Jahren auf Papier bannen: Tus nochmal. Denn wenn auch Supie und Donald scheitern, am Ende der Geschichte haben sie es geschafft und es gibt Kuchen. Kuss wohl eher nicht. Und wenn Superhelden ihre Frau anfassen, sieht das auch eher aus wie Auto waschen. Und egal, in den Detektivromanen ist es auch so und was wollen also die Leser sehen? Denn ihr Held wird den Oktopus besiegen, Geld kassieren und dann mit Schatz bei Kerzenlicht dinieren.
Und was hat der Held getan? Den Bösen vernichtet. Und wer wollte das? Seine zarte Prinzessin. Und wer tut das noch? Wer ist die zarte Prinzessin im Leben, die sagt: lies was und lern Mathe und werde reich? Und schon haben wir – wie im Comic – die Gegenbewegung. Heimlich wird im Algebra Unterricht das Liebesgeständnis von Jonathan Kent gelesen, dass es so nicht gibt, denn das Liebesgedicht der Comics ist, wenn Jonathan Kent zu seinem Adoptivsohn sagt: Ich stehe zu Dir.
Frauenfiguren
Aber was ist mit den Frauenfiguren in Comics? Oftmals werden sie als schwach oder hilfsbedürftig dargestellt oder als Objekte der Begierde für männliche Charaktere verwendet. Aber es gibt auch starke Frauenfiguren in Comics wie Wonder Woman oder Captain Marvel, die ihre eigenen Geschichten haben und unabhängig von männlichen Charakteren agieren können.
Es wäre schön zu sehen, dass mehr Frauenfiguren in Comics als starke Charaktere dargestellt werden, die ihre eigenen Geschichten haben und nicht nur als Nebencharaktere für männliche Charaktere dienen. Es gibt so viel Potenzial für interessante Geschichten mit Frauenfiguren in Comics und es wäre toll, wenn mehr Autoren und Zeichner dieses Potenzial nutzen würden.
Update
Dieser Blogbeitrag wurde am 16. August 2023 mit Hilfe von Michael Klems‘ Midjourney Praxis Ausgabe „Comic Interface“ überarbeitet. Midjourney Praxis ist eine aktuelle Informationsreihe von Michael Klems, in der wöchentlich erscheinenden Ausgaben werden Strategien zur Bildgenerierung erläutert. Die Ausgaben sind auf dem LinkedIn Feed von Michael Klems verfügbar und können als kostenloser Download auf Gumroad heruntergeladen werden.
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[…] inzwischen ist es nach ihren Aussagen ihre „zweite Muttersprache“. Bei ihrer fantastischen Literatur greift sie immer wieder Horrorsujets auf. Von ihr erschienen bisher unter anderem die Anthologien […]
[…] , als auch die sprachliche Umsetzung des Buchs, sind weit entfernt von den Texten der alten Männer mit weißen Bärten. Was manchem, ernsthaftem Philosophieliebhaber womöglich übel aufstößt, […]
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